1. und 2. Jahrgangsstufe im gebundenen Ganztag
Gebundener Ganztag bedeutet, dass die Kinder als Klassengemeinschaft montags bis donnerstags von 8.00 Uhr bis 15.30 Uhr sowie freitags von 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr unterrichtet werden.
Die Struktur des Tages in der 1. und 2. Jahrgangsstufe
Der Unterricht ist an vier Tagen in der Woche auf Vormittag und Nachmittag verteilt. Der Vormittag ist im Ganztagsunterricht die Kernzeit des Unterrichtens. Den Biorhythmus des Kindes berücksichtigend finden Einführungen neuer Lerninhalte und konzentrierte Übungsphasen am Vormittag statt. Diese intensiven Arbeitszeiten werden durch spielerische Bewegungs- und Ruhepausen aufgelockert und rhythmisiert. Der Vormittag endet um 12.15 Uhr. Die Kinder nehmen nun gemeinsam mit ihren Klassenkameraden ein Mittagessen in der Mensa ein. Daran schließt eine einstündige Spielezeit an, die der Erholung, Entspannung und Bewegung der Kinder dient. Die Kinder können hierfür zwischen sportlichen, kreativen und spielerischen Angeboten nach ihren eigenen Vorlieben und Bedürfnissen auswählen. Für diese Spielezeit stehen etwa unser Schulhof mit einem großzügigen Klettergerüst, einem Fußballfeld, einer Freispielfläche und einer Ruhezone zur Verfügung oder auch unsere Schulbücherei, in der gelesen und gespielt werden kann. Ab 14 Uhr geht der Unterricht in der Klassengemeinschaft weiter und endet um 15.30 Uhr. Nachmittags stehen überwiegend musische, kreative und sportliche Fächer an, aber auch Vertiefungs- und Wiederholungsphasen. Von Montag bis Donnerstag erhalten die Kinder keine schriftlichen Hausaufgaben, alle Übungsarbeiten in schriftlicher Form finden im Unterricht statt.
Übungsphasen
Übungsaufgaben im Ganztag werden überwiegend in einer ruhigen Freiarbeitsphase, der Wochenplanarbeit, erledigt. Dafür erhalten die Kinder zu Wochenbeginn einen Wochenplan mit verpflichtenden und freiwilligen Aufgaben. In dieser Übungszeit steht dem Kind frei, welche Aufgabe es bearbeitet.
Jeder arbeitet an der von ihm gewählten Aufgabe in seinem individuellen Arbeitstempo. Strukturiert wird diese Übungszeit durch die Pflichtaufgaben, die bis zum Ende der Woche geschafft werden müssen. So werden die Schüler mit Hilfe eines klar vorgegebenen Rahmens dazu geführt, ihre Zeit sinnvoll und effektiv zum Lernen zu nutzen. Die Kinder sind angehalten, Eigenverantwortung für das tägliche Üben zu übernehmen. Lehrkraft und FSJler(in) der Klasse stehen in dieser Phase für eine individuelle Unterstützung zur Verfügung.
Besonders beliebt bei den Schülern sind die Partneraufgaben und Lernspiele in Kleingruppen. Lösungen werden gemeinsam entdeckt oder Inhalte spielerisch wiederholt und eingeprägt. Diese Aufgaben werden leise flüsternd (auch das muss trainiert werden und gelingt nicht allen Kindern) in unserem Nebenraum erledigt.
Wochenplanarbeit als konzentriertes, selbstständiges Arbeiten findet täglich statt und rhythmisiert den Unterrichtsvormittag. Die Eltern erhalten wöchentliche Rückmeldungen über die Arbeitsergebnisse.
Hausaufgaben im Ganztag
Schriftliche Hausaufgaben erhalten die Schüler des Ganztages nur am Freitag. Lesehausaufgaben werden in der ersten und zweiten Jahrgangstufe auch unter der Woche gegeben, manchmal auch kleine Lernhausaufgaben.
Lehrer und Betreuer im Ganztag
Den Grundlegenden Unterricht (GU) der ersten und zweiten Jahrgangsstufe übernehmen eine Klassenlehrkraft und oft noch eine weitere Lehrkraft. Unterstützt werden diese durch eine(n) FSJler(in) (junge Erwachsene, die ein freiwilliges soziales Jahr ableisten). Für die Kinder ist der FSJler ein wichtiger Ansprechpartner, der die Klasse während der gesamten Woche begleitet. Die Betreuung der Mittagszeit übernehmen externe Fachkräfte.
Wer kann die Ganztagesklasse besuchen?
Bevor ein Kind in eine Ganztagesklasse eingeschult wird, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass der Besuch einer Ganztagesklasse für einen Erst- und Zweitklässler eine Herausforderung darstellt. Es kommt nicht auf die Leistung des Kindes an. Ob ein Schüler gute Leistungen zeigt oder sich etwas schwerer tut, ist kein Kriterium für die Aufnahme. Vielmehr sind Kinder geeignet, die gerne mit anderen zusammenarbeiten, gut mit anderen auskommen und sich in ein soziales Miteinander integrieren können. Zudem muss sich das Kind konzentrieren können und Freude am Lernen haben, nur so kann selbstständiges Lernen gelingen.
Aber auch die Eltern sind in der Pflicht. Die Kinder einer Ganztagesklasse brauchen wie alle Schulkinder Eltern, die an der Lernentwicklung ihres Kindes interessiert sind und sich über den Lernstand ihres Kindes informieren. Wir erwarten eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Lehrkräften, der Schulleitung und den externen Anbietern.